Slys Kunst. Rocky. Creed. Expendables. Hört man den Namen Stallone, sind die ersten Assoziationen unweigerlich rechte Haken, martialische Schlachten und Hollywood- Blockbuster. Dass hinter der harten Fassade eine Liebe zur Malerei verborgen liegt, hat die breite Öffentlichkeit nie so richtig wahrgenommen. Sylvester Stallone begann bereits in jungen Jahren, experimentelle, ausdrucksstarke Bilder zu malen, die er damals noch mit Mike Stallone signierte.
In den Siebzigerjahren und bis Ende der Achtzigerjahre schuf er düstere Werke, in denen er Schicksalsschläge verarbeitete. Jetzt zeigt das Osthaus Museum Hagen erstmals eine Retrospektive seines OEuvres mit über 50 großformatigen Exponaten in Deutschland. Stallones Bilder sind einerseits wild wie seine Filme, andererseits feinnervig und vielschichtig.
Er vermengt kenntnisreich verschiedene Kunstformen wie Surrealismus, Expressionismus und Abstraktion. Die Malerei ist seit 55 Jahren seine wichtigste Ausdrucksform, sagt Stallone. Und: Er sei ein besserer Maler als Schauspieler (dem Filmkritiker wohl nicht widersprechen
würden). Er thematisiert heldenhafte Ikonen ebenso wie mythologische Figuren wie Herkules oder Superman, den er überlebensgroß und nackt auf die Leinwand bringt.
Malerei, die wahre Kommunikation. Im Unterschied zum Filmemachen, wo Stallone ein ganzes Team um sich hat, ist er beim Malen alleine: „Das ist es, was ich an der Malerei liebe: Sie ist die einzig wahre Kommunikation, die man haben kann“, sagte Stallone.
Die Malerei ist der schnellste und reinste Spiegel des Unterbewusstseins. Wenn etwas in einem vorgeht und man es auf die Leinwand bringt, ist es schwer zu fälschen.
Erst vor einigen Jahren begann Stallone seine Werke öffentlich zu zeigen, darunter in Museumsausstellungen in St. Petersburg und Nizza. Er hatte gefürchtet, mit seiner Kunst „zu verschrecken“. Zu seinen Sammlern zählen unter anderem Arnold Schwarzenegger und John Travolta. Auch irgendwie Superhelden. Und unerschrocken.