Das nachfolgende Interview wurde vor der Feuerkatastrophe in Los Angeles geführt. To the English version, translated from German.
Was war Ihre Motivation, Anwalt zu werden?
Die Knapp- und Schwarzenegger- Familien waren bis dato immer Arbeiterfamilien. Bei meinen Knapp-Großeltern war zum Beispiel nach der vierten Klasse Grundschule Schluss. Ich war das erste Familienmitglied, dem es ermöglicht wurde, ein höheres Studium abzuschließen. Anwälte und Akademiker, das hatte es früher immer nur bei anderen Familien gegeben, und ich dachte mir, warum nicht bei uns? Anwälte werden Präsidenten, Richter und CEOs, und ich bewunderte Personen wie Gandhi, Nelson Mandela, Abraham Lincoln, die alle aus armen Verhältnissen kamen und es schafften, mittels ihrer juristischen Ausbildung erfolgreich zu sein und die Welt zu verändern. Für mich war der Doktor-Titel das goldene Ticket, ich bin das beste Beispiel von sozialem Aufstieg durch Ausbildung.

Wir kennen US-Anwälte aus Anwaltsserien wie „Suits“ oder „The Good Fight“, da wird mit harten Bandagen gekämpft. Ihre Klienten sind nicht nur Ihr Onkel Arnold, sondern auch Nicolas Cage oder Jason Statham. Was sind die Eigenschaften, die ein guter Anwalt in Hollywood mitbringen muss?
Wie auch in anderen Topbranchen muss man intelligent, analytisch, kommunikativ, geduldig, fair und anpassungsfähig sein, und man muss auch die richtige Arbeitsmoral und Integrität mitbringen, um langfristig in diesen Branchen zu bestehen.

Als erfolgreicher Entertainment-Anwalt reisen Sie immer wieder auch nach Europa.
Ich war gerade vor ein paar Wochen mit Arnold in Prag für die Dreharbeiten der zweiten Staffel von „Fubar“ und auch in London, wo Jason Statham gerade den Kinofilm „Mutiny“ dreht. Unsere Kanzlei hat auch viele in Europa ansässige Klienten, die zu Berührungspunkten führen, und auch Deals mit europäischen Unternehmen, die wir begleiten, wie z.B. Arnolds Deal mit BMW und Jasons Deal mit VW. Auch privat habe ich regelmäßig Kontakt zu Europa, und durch Familie und Freunde habe ich natürlich gerade eine spezielle Verbindung zu Österreich und Deutschland.
Wie würden Sie den aktuellen Zustand Hollywoods beschreiben?
Hollywood jammert generell ganz gerne und leckt sich immer noch die Wunden von den „Screen Actors Guild“- und „Directors Guild“-Streiks. Viele Menschen, die für ihren Unterhalt auf die Entertainment-Branche angewiesen waren, mussten den Großteil des Jahres ohne Einkommen auskommen und haben teilweise alles verloren. Das Corona-Jahr, in dem alle Produktionen stilllagen und Kinos geschlossen waren, war hart für das Business, die Streiks setzten dann noch mal einen drauf. Inzwischen hat sich die Branche wieder etwas erholt.
Haben sich auch Bewegungen wie „#metoo“ auf die Verträge ausgewirkt?
Nicht unbedingt auf die Verträge, aber sicherlich, wie man alltäglich miteinader umgeht. Bestimmte Dinge, die vor 20, 30 Jahren vielleicht gang und gäbe waren, gehen heute im Entertainment-Business gar nicht mehr.
In Europa sind Pleiten an der Tagesordnung, die Wirtschaft kämpft. Wie ist die Stimmung im Showbiz?
Das Showbusiness spiegelt den Zustand des globalen Arbeitsmarktes und der globalen Wirtschaft wider. Der Markt für Luxusprodukte sowie das Top-Segment in Entertainment und Wirtschaft – das umfasst A-Plus-Superstars ebenso wie Blue-Chip-CEOs – läuft gut und ist weiterhin extrem stark. Auch der Markt für Discounter-Produkte und günstige Arbeitskräfte ist vorhanden, wenn auch die Preise extrem gedrückt werden. Aber alles, was in der Mitte steht, also weder top noch superbillig ist, hat ein Problem.
Macht sich dieser Trend auch in Los Angeles, dem Mekka des Showbusiness, bemerkbar?
Kalifornien ist nicht immun. Ganz im Gegenteil, in Kalifornien ist diese Situation besonders brenzlig. Wir sind derzeit einfach nicht mehr wettbewerbsfähig, da wir im Vergleich zu anderen Bundesstaaten oder Ländern in Kalifornien extrem hohe Produktionskosten haben. Dazu kommen starke Gewerkschaften, eine geschäftsfeindliche Politik und im Vergleich zu anderen Produktionsstätten nur geringe oder nicht vorhandene Steuerzuschüsse. Deshalb fliehen Produktionen en masse aus Kalifornien. Andere Bundesstaaten wie Georgia, New Mexico und Louisiana oder andere Länder wie Kanada, Bulgarien, Malta, Spanien, Südafrika und Australien boomen hingegen. Ich bin jedoch optimistisch, dass Kalifornien langfristig wieder in die Spur findet.

Als Top-Anwalt in einer der besten Hollywood-Kanzleien haben Sie sicher ein Gespür dafür, Anzeichen für zukünftige Trends und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Was zeigt sich in der Filmbranche?
Neue Technologien sind ein gutes Beispiel: Früher wurden in Deals immer Bonusse und Profitbeteiligungen verhandelt, die auf Kinoverleih und Video beziehungsweise DVD beruhten. Mit der Ankunft der Streamingdienste mussten wir als Anwälte zusammen mit den Filmagenten neue Strukturen schaffen, um Erfolg zu definieren, damit sich unsere Schauspieler, Regisseure, Produzenten und Drehbuchautoren daran beteiligen können. Der Einbruch des chinesischen und russischen Filmmarktes, Covid, #metoo und künstliche Intelligenz sind weitere Bespiele für die Notwendigkeit von Anpassungen.
Wird KI die Filmbranche verändern? Brauchen wir in Zukunft überhaupt noch Schauspieler?
Das ist natürlich eine große Befürchtung, aber wie bei allem gibt es immer zwei Seiten. Es gibt eine besorgniserregende Seite, wo wir vorsichtig sein müssen, dass es da keinen Missbrauch gibt, wenn z.B. plötzlich Bilder oder Ähnliches unterschlagen oder auf unzulässige Art und Weise verwendet werden. Aber gleichzeitig sehe ich in diesen neuen Technologien auch immer gerne das Positive. Ich sehe neue Fähigkeiten, neue Möglichkeiten, die wir haben, die wir vielleicht vor 20, 30 Jahren noch nicht hatten.

Was ist neben der Vertragsgestaltung noch die Aufgabe eines Entertainment Lawyers?
Ich bin nicht nur die rechtliche Betreuung, meine Aufgabe ist es, in den verschiedensten Lebensfacetten unserer Mandanten präsent zu sein. Wir verhandeln Deals und managen eine Brand zusammen mit dem Rest des Teams, und das heißt, dass wir uns zum Beispiel auch bei Branding, Marketing, Presse und anderen Themen einbringen. Mein Arbeitstag besteht aus Telefonaten, E-Mails, der Überprüfung von Dokumenten und Besprechungen. Arbeitszeiten sind nicht wirklich abgegrenzt wie bei einem normalen Job, denn wenn ein Closing ansteht, wird oft Tag und Nacht und auch an Wochenenden durchgearbeitet. Es geht um viel Geld und unsere Klientel hat den Anspruch, dass ihre Anwälte jederzeit verfügbar sind. Anwälte sind Dienstleister und man muss sich generell immer bewusst sein, dass jeder, egal wie schlau er sein mag, ersetzbar ist.
Ihr Onkel Arnold Schwarzenegger ist auch Ihr Klient. Ist er ein schwieriger Kunde?
Er ist der Beste. Es ist eine große Freude für mich, mit ihm arbeiten zu können. Er ist einer der klügsten Menschen, die ich je getroffen habe. Er hat fantastische Instinkte und ist unglaublich geschäftstüchtig. Und er gibt uns die Möglichkeit, zusammen zu arbeiten und dabei Spaß zu haben. Aber natürlich muss man manchmal auch wissen, wann man die Arbeit vom Familienleben zu trennen hat. So gibt es zum Beispiel bestimmte Zeiten, in denen wir uns mit der Familie treffen, zusammen abhängen oder ins Fitnessstudio gehen. Da spreche ich nicht über das Geschäftliche. Es sei denn, er will übers Geschäft reden. Aber es gibt eine Grenze, womit wir diese beiden Beziehungen bis zu einem gewissen Grad getrennt halten.

Anwaltsserien boomen: „Lincoln Lawyer“, „Suits“, „Better Call Saul“ oder „Goliath“ sind Erfolgsformate und fesseln Millionen Menschen weltweit. Sind diese Serien einfach nur gut erfunden oder sind sie nahe an der Realität?
Viele dieser Klischees treffen sicherlich zu, aber natürlich wird in diesen Serien für den Unterhaltungswert auch einiges dramatisiert und simplifiziert. Aber es ist schon sehr vieles sehr wahrheitsgetreu. Der extrem aggressive und arrogante Whisky-Liebhaber, der zudem geldgierig, reich, immer sehr gut gekleidet, überarbeitet und ohne Privatleben oder Menschennähe ist, bringt natürlich großes Kino. Auch die machthungrige, alles kontrollierende Kanzlei, die Menschenseelen nur so verschlingt. Das Publikum ist fasziniert von dieser Welt, auch wenn Anwälte – mit Ausnahme des idealistischen Einzelgängers, der gegen das unfaire System kämpft – nicht so beliebt sind. Für mich persönlich als Hollywood Lawyer ist meine Erfahrung eher mit „Entourage“ als mit „Suits“ zu vergleichen.
Wird in den Kanzleien wirklich immer Whisky getrunken wie in den Serien?
Sicherlich trinken manche Leute gerne. Aber es gibt auch Leute, die überhaupt nicht trinken. Ich komme gelegentlich mit meinen Partnern oder mit Klienten in der Kanzlei oder auch in einer Bar Lounge in Beverly Hills zusammen für einen Drink. Ich mag Tequila, speziell Padre Azul Tequila, und genieße ihn gerne in guter Gesellschaft, aber eher privat. Als Anwalt musst du einen klaren Kopf haben.
Apropos Tequila, Sie sind ja bei Padre Azul aus Österreich beteiligt.
Wir haben einen fantastischen Tequila. Und wir sind gerade wieder mit einer neuen Einzelfass-Sonderedition herausgekommen. Wir versuchen jedes Jahr Sondereditionen herauszubringen, die verschiedene Flaschendesigns und Geschmacksrichtungen haben. Eine großartige Sache.
Was ist Ihre Lieblingsserie?
Ich bevorzuge True-Crime-Serien wie „Dateline“ oder „Forensic Files“ statt Scripted-Law-Drama. Mich interessieren Geschichten, in denen es um echte Menschen geht. Aber „Law and Order“ ist die bei uns im Haus sicher die beliebteste Serie, speziell bei meinen Töchtern.
Im Entertainment-Business kassieren Anwälte als Honorar 5 % eines jeden Deals mit. „Forbes“ hat in seiner „List of highest paid actors 2023“ Ihren Klienten Jason Statham auf Platz 7 gereiht mit 41 Millionen US-Dollar Gagen, ex aequo mit Leonardo DiCaprio. 5 % davon sind rund 2 Millionen Dollar bei einem einzigen Klienten. Kein schlechter Verdienst.
Das Entertainment-Business, in dem Agenturen 10 % und Anwaltskanzleien 5 % verdienen, ist darauf aufgebaut, dass Entertainer am Anfang ihrer Karriere nicht die Mittel haben, Unsummen für Beratung auszugeben. Man will Anfängern, die gerade in das Business einsteigen, die Möglichkeit geben, sich gute Beratung leisten zu können, damit sie nicht von den Studios, Sendern und Produktionsfirmen über den Tisch gezogen werden. Damit gehen wir ins volle Risiko, denn am Anfang leisten wir viel Arbeit für wenig oder oft gar kein Salär. Die Motivation ist, die Karriere des Newcomers aufzubauen, um später zusammen Erfolge zu feiern. Wenn aus dem Deal oder der Karriere nichts wird, dann ist das für uns ein Minus-Geschäft. Jason Statham ist sicherlich ein Beispiel, wo sich das Investment gelohnt hat.

Welcher war der größte Deal, den Sie bisher begleitet haben?
Das hängt von der Definition ab. Unsere Kanzlei vertrat George Lucas und für die Verhandlungen von „Stars Wars“, Episoden 4 bis 6, brauchten wir eine Zusammenfassung der ersten drei Filme, womit ich als frisch gebackener Anwalt beauftragt wurde. Es war superspannend, einen Beitrag dazu zu leisten, auch wenn meiner überschaubar war. Was die größte Film-Gage betrifft, so sind Arnolds 30 Millionen US-Dollar für „Terminator 3“ sicherlich ein Meilenstein. Und es gibt dann auch noch den einen oder anderen Film-Deal, bei dem er durch Profitbeteiligungen wesentlich mehr verdient hat als bei „Terminator 3“.
Es zahlt sich also aus, Stars zu vertreten.
Wissen Sie, wir sind immer auf der Suche nach dem nächsten großen Star. Man versucht Talente früh zu entdecken, einen Beitrag zu leisten und Teil des Teams zu sein. Man fängt an, ihn zu repräsentieren, wenn er 100.000 Dollar pro Film verdient und später, wenn es 20 Millionen Dollar pro Film sind. Dann hat man das Gefühl, dass man seinen Job gemacht und einen Beitrag geleistet hat.
Suchen Sie nach jungen Talenten, die Sie vertreten wollen?
Ich bin sehr wählerisch. Nachdem ich das schon einige Zeit mache, muss ich nicht mehr hinter Kunden herjagen. Ich entdecke hin und wieder jemanden, bei dem ich das Gefühl habe, dass er alles hat, was ich von einem Kunden erwarte. Und natürlich muss es auf Gegenseitigkeit beruhen. Der Kunde muss ehrgeizig und talentiert sein, es muss die Chemie passen.
Verlangen Ihre Klienten sehr viel von Ihnen?
Das sind teilweise sehr erfolgreiche Leute, wo es dann auch wichtig ist, dass ich verfügbar bin. Ich kann nicht sagen: „Ich habe ein, zwei von meinen jungen Leuten hier, die das dann für dich machen.“ Als Anwalt bin ich in erster Linie ein Service Provider. Wenn jemand anruft wie ein Nicolas Cage und etwas braucht, dann ist es wichtig, dass ich derjenige bin, der das auch macht.
Haften Kanzleien für die Verträge, die sie für Ihre Klienten verhandeln?
Generell ja. Kanzleien verfügen üblicherweise über eine Malpractice Insurance (Anm.: Versicherung gegen Fehlverhalten), die für Versäumnisse von Anwälten haftet. Bei uns ist das ähnlich wie bei Ärzten: Es muss immer alles 100 % richtig sein. Dass es 99 Mal richtig war, reicht nicht aus, wenn Mandant Nummer 100 sein Hab und Gut verliert oder Patient Nummer 100 stirbt, weil der Anwalt oder Doktor etwas versäumt hat. Aber Anwälte sind auch Menschen und Menschen machen leider auch immer wieder mal Fehler. Zumindest gibt es für anwaltliche Fehler meistens adäquaten Schadensersatz. Bei Ärzten, wo es um Menschenleben geht, ist das leider nicht der Fall.
Wie haben sich die Gagen in Hollywood entwickelt? Bekommen Schauspielerinnen noch immer viel weniger bezahlt?
Es hat sich inzwischen sicherlich etwas verbessert. Die Gehälter von Schauspielerinnen sind gestiegen und auch mehr Hauptrollen, vor allem mehr heroische, werden inzwischen von Schauspielerinnen besetzt. Aber von Gleichheit kann noch nicht gesprochen werden oder dass diese Entwicklung schon zufriedenstellend abgeschlossen ist.
Früher waren TV-Serien für Hollywood-Stars verpönt, man hätte als großer Name nie mitgespielt. Heute sind alle – von Arnold bis Harrison Ford – in Serien zu sehen.
TV wurde früher im Vergleich zu Kino als zweitrangig betrachtet. Die Ankunft der Streaming Services hat das verändert. Früher wurde TV von Topstars gemieden, heute sieht man Kevin Costner in „Yellowstone“, Arnold in „Fubar“ und Stallone in „Tulsa King“. Nicolas Cage wird demnächst in „Spiderman Noir“ auf Amazon zu sehen sein, und auch Jason Statham wird bald sein Debüt mit „AKA“ für Netflix geben.
Wie ist Ihre Beziehung zu L.A.?
Ich war 19, als ich 1987 nach dem Abitur aus Lissabon nach L.A. kam, um mein Volkswirtschafts- und Politologie-Studium anzufangen. Ich wusste sofort, dass ich für immer hierbleibe. Natürlich vermisst man anfangs seine Heimat, Familie, Freunde, und ich musste mich auch erst an die Sprache und das neue Umfeld gewöhnen. Aber mein Traum war in Erfüllung gegangen, ich hatte es vom kleinen Österreich und Portugal ins Zentrum des Universums geschafft. Alles war so neu, größer, besser, wo man Filmstars und Rockstars einfach mal so nebenbei auf der Straße trifft. Neben dem Studium habe ich damals auch täglich sehr viel Zeit mit meinem Onkel verbracht, was immer ein super Spaß war.

Wie hat sich L.A. seitdem verändert?
L.A. hat in den letzten 30 Jahren sicherlich etwas an Glanz verloren. Die Infrastruktur altert und Kriminalität und Obdachlosigkeit machen der Stadt zu schaffen. Dazu kommt, dass man seine alte Heimat auch wieder mehr zu schätzen weiß, wenn man einmal aus seinen jungen Entdeckerjahren heraus ist. Aber es gibt trotzdem keinen Platz auf dieser Erde, wo ich derzeit lieber leben würde. Unsere Wurzeln rundum – Job, Familie, Kinder und Freunde – sind zu tief. Sonnenuntergang am Strand in Santa Monica mit Bliss und unseren Kindern, Rehe beobachten, die am Samstagmorgen regelmäßig über unser Fußballfeld in Pacific Palisades spazieren, oder nach unserem Training im Gold’s Gym Venice mit den Motorrädern nach Malibu zum Frühstücken zu fahren.
Wie sehen Sie die Generation Z?
Ich würde lügen, wenn ich nicht zugeben würde, dass ich mich schon manchmal etwas wundern muss. Diese Generation hat sicher in einigen Bereichen eine ganz andere Einstellung und Erwartungshaltung, als wir es in dem Alter kannten. Die Zeiten ändern sich und somit auch die Jugend. Wir sind sehr stolz auf unsere Kinder. Sie sind alle fleißig in der Schule, unsere 18-jährige Tochter Valentina hat gerade ihr Wirtschaftsstudium an der USC begonnen, sie machen alle Sport und sind ehrgeizig, und sie sind Familienmenschen. Ich bin mir sicher, dass sie ihren Weg gehen werden.
Wie würden Sie reagieren, wenn Ihre Kinder sagen: „Ich will ins Showbusiness“?
Das kommt darauf an, was sie im Showbiz machen wollen. Wenn sie sagen würden, sie wollen Schauspieler werden, dann würde ich sagen: „Oh nein.“ (lacht) Weil ich weiß, wie hart es ist. Ich sehe täglich, wie schwer und hart der Weg ist, und gleichzeitig wie gering die Chancen sind, dass man es wirklich schafft. Das ist genauso wie wenn man sagt: „Ich will Fußball spielen und zu Real Madrid.“
Also besser nicht von einer Schauspielkarriere träumen?
Ich würde nie jemanden entmutigen wollen. Man muss Träume haben, das ist natürlich auch wichtig.
Warum schaffen es einige und andere nicht?
Man muss Talent haben, hart arbeiten, und man muss an sich glauben. Eine ganz wichtige Eigenschaft ist die, sich von den Neinsagern nicht unterkriegen zu lassen. 1.000 mal ein Nein hören und trotzdem an sich glauben: Ich habe ein Talent und koste es, was es wolle, ich werde das durchziehen und ich lasse mich da nicht unterkriegen. Diese Einstellung braucht man, sonst hat man keine Chance.
Sie haben einige Klienten, die ursprünglich nicht vom Schauspiel kommen.
Dolph Lundgren ist ein gutes Beispiel. Auch der WWE-Wrestler Steve Austin oder der UFC-Kämpfer Conor McGregor. „Kann Conor McGregor schauspielen?“, wurde ich gefragt. Man muss nur eine seiner Pressekonferenzen sehen. Er ist ein Performer. Kann er für Woody Allen oder ein Shakespeare-Stück spielen? Weiß ich nicht. Aber die Wenigsten von diesen Personalities spielen eine Rolle, sie haben ein schier unendliches Charisma und spielen meistens sich selber. Sylvester Stallone spielt sich selber – die Leute wollen nicht sehen, wie er Shakespeare spielt. Sie wollen Arnold sehen. Sie wollen Dwayne Johnson sehen, so wie er ist.
Donald Trump hat zum zweiten Mal die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Braucht man da viel Whisky, um das zu verkraften?
So mancher hatte am Tag danach einen schweren Wahl-Hangover. Ich muss zugeben, dass auch ich überrascht war, wie klar dieses Resultat ausfiel. Hoffentlich wächst er über sich hinaus und die zweite Amtszeit wird inklusiver. Wichtig ist, dass sich dieses Land – aber auch die Welt – wieder daran erinnert, was uns verbindet.
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