Sie heißen „Go Wake Up“ oder „Kinsky“ und lehnen großformatig an der Wand seines Musikstudios in Valldemossa auf der spanischen Balearen-Insel Mallorca. Immer wieder, wenn er von den monotonen Wiederholungen der Beats auf seinen Musiktracks genug hat, geht er in sein Atelier und greift zu den Farben. Es gibt Künstler wie Mimmo Paladino, die ästhetisch zur Sache gehen, wenn sie mit teils kraftvollen Pinselstrichen ihre Farben klinisch-sauber auf die Leinwand auftragen. Und dann gibt es Künstler wie Hermann Nitsch, da spritzen die Farben durch den Raum, wenn sie ihre Leinwände in kräftiges Gelb oder Rot tauchen.
Voller Dreck. Parov Stelar, 44, gehört wohl eher zur Nitsch-Fraktion. „Die Malerei hat etwas Erdiges für mich. Du bist voller Dreck. Im Musikstudio ist alles clean, du bist fertig mit dem Werk, drehst den Computer ab und hast nichts, außer vielleicht ein MP3-File mit der Musik darauf, das du dir selbst per Mail schickst. Aber es ist nichts Greifbares da. Und das ist mir manchmal zu wenig.“ Anders, wenn er sein Atelier verlässt: „Du gehst hinaus und hast einen Muskelkater von der Spachtel, es ist alles dreckig und du versaust die ganze Wohnung. Aber du hast etwas Greifbares, und das ist mir sehr wichtig.“
Im Musikstudio ist alles clean, du bist fertig und hast nichts. Im Atelier bist du voller Dreck, hast einen Muskelkater von der Spachtel und etwas Greifbares. Das ist mir wichtig.