Zum achten Mal präsentiert OOOM das jährliche Ranking „OOOM 100: The World’s Most Inspiring People“. Die Liste der inspirierendsten Menschen der Welt wird erstellt von der OOOM-Redaktion und einer prominenten internationalen Jury, der unter anderem Obama-Berater Nipun Mehta, Social Impact-Pionier des Silicon Valley und ServiceSpace-Gründer; Elisabeth Sereda vom Board of Directors der Golden Globes; Designer Stefan Sagmeister (Sagmeister, Inc. NYC); Londons Serpentine-Galleries-Direktor Hans Ulrich Obrist, einer der einflussreichsten Kuratoren unserer Zeit für Kunst; Impact Investor Charly Kleissner, der mit Steve Jobs das Apple-Betriebssystem OS X entwickelte; NEOS-Gründer Matthias Strolz und Galerist Thaddaeus Ropac (Paris, London, Seoul, Salzburg) angehören.
This is the original German version of the ranking. Click here for the English translation of OOOM 100.
1 Taylor Swift, Sängerin
(NEU) Rekorde zu brechen ist in ihrer DNA. Zehn Grammy Awards, 23 Billboard Music Awards und 12 Country Music Awards hat Taylor Swift bisher gewonnen. Mit über 200 Millionen verkauften Alben hat sie eine Schallmauer durchbrochen: Keine Künstlerin hat jemals mehr Tonträger verkauft als sie. Dieses Jahr brach ihre Eras-Tournee weitere Rekorde: 4,3 Millionen verkaufte Tickets, 1,04 Milliarden US-Dollar Umsatz. Niemand anderer hat das jemals geschafft. Ihre Europatournee, die 2024 in Paris startet, war binnen weniger Minuten ausverkauft. Das ist die eine Seite von Taylor Swift. Doch da gibt es noch eine andere, die sie im OOOM-Ranking der inspirierendsten Menschen der Welt auf das Podest katapultierte: Sie kämpft für LGBTQ+-Rechte, die Gleichstellung der gleichgeschlechtlichen Ehe, gegen Rassismus und Diskriminierung. Sie nennt Ungerechtigkeit laut beim Namen. Sie unterstützt #BlackLivesMatter und griff sogar Präsident Trump an, weil Rückgrat für sie eine relevante Größe ist und sie am Boden geblieben ist. Die OOOM 100-Jury wählte deshalb Taylor Swift zur inspirierendsten Persönlichkeit 2024.
2 Narges Mohammadi, Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin
(NEU) Es ist ein Kampf, der auf den ersten Blick aussichtslos scheint. Aber sie kämpft ihn aus Überzeugung und ohne Waffen, nur mit Mut, gegen die Unterdrückung von Frauen. Narges
Mohammadi ist eine iranische Menschenrechtsaktivistin. Seit 2021 sitzt sie in iranischer Haft, weil sich die Ingenieurin seit ihrem Studium für Frauenrechte engagierte. Sie schrieb für Medien, schloss sich dem Zentrum für die Verteidigung der Menschenrechte im Iran ein, das von Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi geleitet wird, und leistete Widerstand gegen ein Regime, das Menschen unterdrückt. Nicht erst einmal stand sie vor dem Islamischen Revolutionsgericht. Doch sie blieb unbeugsam. Jetzt wurde ihr der Friedensnobelpreis 2023 verliehen. Eine starke Frau. Eine Heldin unserer Zeit.
3 Greta Gerwig, Filmproduzentin und Regisseurin
(NEU) Sie stand neben Ben Stiller in „Greenberg“ vor der Kamera, wurde von der „New York Times“ als „maßgebliche Leinwandheldin ihrer Generation“ gefeiert, doch schon bald merkte Greta Gerwig, dass Storys zu erfinden und sie umzusetzen noch reizvoller sein kann, als vor der Kamera zu stehen. Ihr erster selbst produzierter Spielfilm „Lady Bird“ mit Timothée Chalamet erhielt gleich fünf Oscarnominierungen. Doch der Coup ihres Lebens gelang ihr dieses Jahr mit „Barbie“, für den sie Regie führte und mit ihrem Mann Noah Baumbach das Drehbuch verfasste. Der Blockbuster spielte 1,44 Milliarden Dollar an den Kinokassen ein, löste einen globalen Hype aus und wurde für neun Golden Globes nominiert. „Sie hat ein internationales Phänomen kreiert“, sagt OOOM 100-Jurymitglied Stefan Sagmeister. Und uns allen in einer schwierigen Zeit Lachen und Freude geschenkt. Danke.
4 Sir Paul McCartney, Musiklegende und Philanthrop
(NEU) Er erweckte einen Mythos nochmals zum Leben und versetzte damit Millionen Menschen in ihre Kindheit, Jugend und eine heile Welt zurück. Als John Lennon vor 43 Jahren ermordet wurde, war klar, dass es die Beatles nie wieder geben wird. Doch künstliche Intelligenz und die Beharrlichkeit von Paul McCartney, 81, machten es möglich, die Band wiederauferstehen zu lassen. Auf „Now and Then“ singt John Lennon, während George Harrison Gitarre dazu spielt. Die alten Aufnahmen konnten durch KI erstmals extrahiert und mit neuem Arrangement gemischt werden. „Biblisch, himmlisch, herzzerreißend und herzerwärmend“ nennt der britische Musiker Liam Gallagher das Lied. Und Beatles-Schlagzeuger Ringo Starr schwärmt: „Es war wirklich so, als ob John wieder bei uns wäre. Das war echt verrückt.“ Paul McCartney hat uns die Beatles wiedergegeben. Eine Sensation.
5 Lily Gladstone, Schauspielerin und Aktivistin
(NEU) Sie ist Hollywoods Shootingstar 2023 durch ihre Rolle in einem Film, der die Geschichte ihres Volkes schonungslos darstellt – und die Verbrechen des weißen Mannes. Lily Gladstone, 37, wuchs im Reservat der Blackfoot Nation in Montana auf. Sie hat indigene Wurzeln, absolvierte die University of Montana und stand auf etlichen Theaterbühnen, darunter auch im Jugendtheater für indigene Amerikaner, Red Eagle Soaring, in Seattle. Durch Martin Scorseses Meisterwerk „Killers Of The Flower Moon“, in dem sie die Osage-Frau Mollie Burkhart spielt, wird sie zur Oscar-Kandidatin. Denn sie ist das Herz und Hirn des Filmes. Lily Gladstone verändert die Art und Weise, wie indigene Völker gesehen werden. Sie hat ihrem Volk eine Stimme gegeben. Eine starke Frau.
6 Michelle Obama, Amerikas Hoffnung
(Re-Entry) 2024 wird Amerikas Schicksalsjahr. Denn wenn am 5. November die US-Präsidentenwahl stattfindet und kein Wunder geschieht, hat der gefallene 45. Präsident der Vereinigten Staaten gute Chancen, trotz aller Anklagen und juristischen Scharmützel wiedergewählt zu werden. Was das für die Welt bedeutet, will man sich nicht ausmalen. Seit Joe Biden, 81, bei öffentlichen Auftritten immer gebrechlicher wirkt und in den meisten Meinungsumfragen weit hinter Trump liegt, ist guter Rat teuer. Selbst Obamas Wahlkampfmanager David Axlrod fragte sich auf sozialen Medien, ob Bidens Wiederkandidatur „weise“ sei. So wird in den USA bereits offen diskutiert, ob nicht Michelle Obama für die Demokraten in den Ring steigen könnte. Der Nachteil: Sie hat keine aktive politische Erfahrung. Der Vorteil: Sie hat einen First Husband, der das Geschäft versteht. Noch winkt sie ab. Aber mangels Alternativen ist alles offen. Michelle Obama als 47. US-Präsidentin? Was für ein schöner Gedanke.
7 Arnold Schwarzenegger, Motivator und Bestsellerautor
(Re-Entry) Wenn Arnold Schwarzenegger, 76, etwas macht, dann richtig. Er war der erfolgreichste Bodybuilder der Welt, der bestbezahlte Schauspieler seiner Zeit, der Gouverneur der fünftgrößten Volkswirtschaft auf diesem Planeten. Eine Karriere, die dem schmächtigen Jungen aus Thal in der Steiermark niemand zugetraut hätte. Viele fragen sich: Wie war das möglich? Er hat sich immer wieder neu erfunden. Und will jetzt sein Wissen weitergeben. Im Buch „Be Useful: Sieben einfache Regeln für ein besseres Leben“ beschreibt Schwarzenegger sieben Erfolgsregeln, die jeder kopieren kann, um erfolgreich zu werden: eine klare Vision, harte Arbeit, Zuversicht, Mut, Großes zu versuchen, und Demut. Wie alles, was er angreift, ging das Buch sofort in zahlreichen Ländern auf Platz 1 der Bestsellerlisten. In einer Netflix-Dokuserie zeigt er seinen Aufstieg und sein Leben, durchaus selbstkritisch und mit Ironie. Schwarzenegger ist längst zu Amerikas mahnendem Gewissen geworden. Er spricht aus, was sich viele nicht trauen, denn er hat nichts zu verlieren. Ein Großer unserer Zeit.
8 Anja Ringgren Lovén, Entwicklungshelferin und Land of Hope-Gründerin
(Re-Entry) Wenn Courage einen Namen hat, dann Anja Ringgren Lovén. Die Entwicklungshelferin aus Dänemark gründete in Nigeria „Land of Hope“, wo ausgestoßene Kinder – bisher insgesamt 98 – ein sicheres Zuhause, Essen und schulische Ausbildung finden. Als blonde, weiße Frau in einem Land, wo Frauen noch immer kaum Rechte haben, keine leichte Aufgabe. Als sie 2016 einem verhungernden kleinen Jungen, dem sie später den Namen Hope gab, das Leben rettete und ein dänisches TV-Team die Rettung dokumentierte, ging ihre Geschichte um die Welt. Unsere internationale Jury wählte sie 2016 in der ersten OOOM 100-Liste zum inspirierendsten Menschen der Welt. Seit nunmehr zehn Jahren setzt sie sich für die Ausgestoßenen ein, die „Hexenkinder“ genannt werden. Aus Aberglauben werden jedes Jahr 15.000 Kinder in Afrika von ihren eigenen Familien verstoßen und so in den Tod geschickt. Mit Mut und Engagement kämpft die Dänin verzweifelt dagegen an. Ein wahrer Engel der Armen.
9 Jane Goodall, Primatenforscherin und Umweltaktivistin
(Re-Entry) In wenigen Monaten wird sie unglaubliche 90 Jahre alt, doch an ihrer lebenslangen Mission hält sie auch heute noch fest. Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall erforschte das Leben der Schimpansen und lernte dabei viel über den Menschen. 1977 gründete sie ihr Jane Goodall Institut, das sich mit 31 Büros weltweit für nachhaltige, ganzheitliche Tierschutz- und Entwicklungsprogramme in Afrika einsetzt und Schutzstationen für verwaiste und beschlagnahmte Schimpansen betreibt. In ihrem Jugendprogramm Roots & Shoots, wo junge Menschen motiviert werden, Projekte für Mensch, Tier oder Natur zu entwickeln, sind 150.000 Kinder und Jugendliche in über 100 Ländern aktiv. Viele Erkenntnisse über frei lebende Schimpansen sind auf Jane Goodalls Arbeiten zurückzuführen. Heute setzt sich Goodall außerdem im Great Ape Project für bestimmte Rechte der großen Menschenaffen ein, die den Menschenrechten ähnlich sind. Eine Pionierin des Tier- und Umweltschutzes.
10 Billie Eilish, Sängerin und Aktivistin
(NEU) Sie ist erst 22 Jahre alt und gewann bereits mit 19 alle vier Hauptkategorien der Grammy Awards. Billie Eilish ging nie zur Schule, sondern wurde zu Hause unterrichtet, und begann bereits mit elf Jahren Lieder zu schreiben. Mit 15 nannte sie die „Vogue“ „Pop‘s Next It-Girl“. Der Song „No Time To Die“, den sie mit ihrem Bruder für den gleichnamigen Bond-Film schrieb, brachte ihr den Oscar und Golden Globe Award ein. Alleine diese unglaubliche Karriere macht sie schon zur Inspiration für viele andere. Aber da gibt es noch eine weitere Seite von Billie Eilish. Seit ihrem 13. Lebensjahr lebt sie vegan, davor war sie Vegetarierin. Ihre Fans rief sie auf, ihren Fleischkonsum einzustellen oder zumindest zu reduzieren, den Tieren zuliebe und unserer Umwelt, was ihr sogar den Deutschen Nachhaltigkeitspreis einbrachte. Die „schreckliche industrielle Tierhaltung“ müsse endlich „ein Ende finden“, sagt sie. Und wenn das jemand wie sie sagt, so findet es bei ihren 110 Millionen Instagram-Followern Gehör. Großartig.