Was können Sie nicht?
Ich kann ganz schlecht Auto fahren. Ich bin nicht die beste Sängerin, ich kann nicht tanzen. Das kann ich alles nicht. Was ich aber gut kann ist: Wenn Sie mir sagen, ich muss in 14 Tagen 50 Seiten auswendig können, dann kann ich das. Ich kann Text schnell lernen, ich kann sehr gut eintauchen in eine Materie. Ich bin sehr diszipliniert und es macht mir auch Spaß.
Was lernt man von großen Regisseuren wie Flimm?
Humor. Die ganz Großen haben alle immer wahnsinnig viel gelacht. Man lernt auch eine konzentrierte Vorbereitung. Dann ist die eigentliche Arbeit nicht mehr so anstrengend. Und Menschlichkeit, aber auch Entspanntheit. Wenn ich merke, dass einer das Team schlecht behandelt, das ist für mich völlig abtörnend. Was will der für einen guten Film machen, wenn er sich so aufführt.
Wie hat sich Ihr Leben in den letzten Jahrzehnten verändert. Was ist Ihnen heute wichtig, was es früher nicht war?
Ich habe mir immer eine große Einfachheit gewünscht: Ein Tisch ist ein Tisch, ein Stuhl ein Stuhl, ein Stein ein Stein. Ich mag nichts Schnörkelhaftes. Und wenn ich heute mein Leben ansehe, ist es auch so. Es ist eine Klarheit da. Je älter ich werde, desto klarer wird mir bewusst, was ich mag und was nicht geht.
Kommt die Klarheit von der Einsamkeit nach all den Jahren im Rampenlicht?
Die Einsamkeit war immer ein Teil meiner Persönlichkeit, meines Lebens. Sie hat nichts mit der Insel zu tun.
Haben Sie Rituale in Ihrem Leben?
Wir haben seit dem Lockdown zwei kleine Jack-Russell-Terrier, sie sind bezaubernd. Das gibt mir Struktur. Ich habe meine Spaziergänge, meine Übungseinheiten mit ihnen.
Bewusst und nachhaltig zu Leben ist Ihnen wichtig?
Das ist so. Die Zeit läuft, wir werden älter. Es wäre schade, wenn wir den Moment nicht genießen. Wir haben immer schon nachhaltig gelebt, Hans sowieso, nur, jetzt hat das einen Namen.