Hightech & LSD im Silicon Valley. Im Silicon Valley ist diese Form der Selbstoptimierung längst Usus. Auch über den ehemaligen Apple-Boss Steve Jobs ist bekannt, dass er gerne LSD nahm. Ein Teil seiner Kreativität wird damit auch der Droge zugeschrieben. So ist ein Vorstellungsgespräch überliefert, in dem er einen Job-Bewerber fragte, wie oft er in seinem Leben LSD genommen habe.Es werden in San Francisco Workshops abgehalten und Kurse zum Thema der richtigen Handhabung von LSD im Alltag. Unter vielen Start-up–Unternehmern ist Microdosing ein offenes Geheimnis.
LSD-Messias. Der 29-jährige Paul Austin ist so etwas wie der LSD-Messias im Silicon Valley. Er ist der Meinung, dass diejenigen, die verantwortungsbewusst psychedelische Drogen in kleinen Dosen zu sich nehmen, in Zukunft die Arbeitswelt beherrschen werden. Sein Unternehmen „The Third Wave“ verschreibt sich ganz der Mission, LSD wieder hoffähig zu machen. Experten warnen jedoch vor der Selbstmedikation, zu wenig wissenschaftliche Studien gibt es dazu. Denn immer noch gilt für LSD: Die Substanz setzt im Gehirn an. Wie konzentriert der Wirkstoff ist, wenn man ihn einnimmt, ist für einen Laien schwer einzuschätzen. Im Ernstfall drohen Psychosen und anhaltende Wahrnehmungsstörungen – man bleibt auf dem berühmten Trip hängen.
Paul Austin, 29, ist der LSD-Messias des Silicon Valley. Er prophezeit: Denjenigen, die Mikro-Dosen zu sich nehmen, wird die Arbeitswelt gehören.
Gwyneth Paltrow & Goop. Aber auch das gemeinsame Experimentieren mit bewusstseinsverändernden Substanzen in ihren halluzinogenen Formen ist längst wieder en vogue und wird sogar öffentlich in den Medien zelebriert. Gwyneth Paltrows Unternehmen Goop, das neben Lifestyle- und Wellnessprodukten auch auf Netflix die „The Goop Lab Show“ im Programm hat, hat keine Berührungsängste. Man kann in der Sendung zusehen, wie die Goop-Angestellten langsam in ihre psychedelische Erfahrung gleiten, begleitet von sogenannten Trip-Helfern. Danach erzählen sie von der erhellenden, transformativen Wirkung, die in ihren Augen weit effektiver gewesen war als beispielsweise Jahre mühsamer Therapien.
Start-up bietet Retreats.
Und auch das Amsterdamer Start-up Synthesis bietet Drei-Tages–Retreats, wo unter ärztlicher Aufsicht und Anleitung mit psychedelischen Drogen experimentiert werden kann, bis hin zur Suche nach dem kleinen Kind, das man einmal war, bevor einen das Leben und das Schicksal verändert hat. Die Kunden sind Leistungsträger auf Sinnsuche, denen ein Trip helfen soll. Dass dem so sein kann, schrieb der Schriftsteller und enge Freund von LSD-Erfinder Hofmann, Ernst Jünger, in seinem Essay „Annäherungen, Drogen und Rausch“. Nicht selten sollen die beiden Herren den Trip gemeinsam absolviert haben, bei heißer Schokolade und Mozart. Jüngers schönsten LSD-Trip beschrieb er als „Adlerflug“. Er empfahl die Droge eindringlich, denn Lebensfreude wirke doch vielleicht auch lebensverlängernd. Ganz Unrecht mag er nicht gehabt haben, Albert Hofmann, der Vater des LSD, starb nach einem wahrlich psychedelischen Leben erst im Jahr 2008. Er wurde 102 Jahre alt.