Am Anfang war die Dunkelheit. Erst durch die Bewegunssensoren kommt Licht in den Raum. Und so gestaltet jeder Betrachter mit seiner Anwesenheit immaterielle, stets wechselnde Lichtfacetten.
Maotik schuf mit Sense of Blue eine immersive und interaktive Installation, die den Betrachter nach und nach in die Tiefen der Nacht eintauchen lässt. Als Prolog ziehen schimmernde Effekte aus dem Abendlicht vorbei und bringen Ruhe. Dann scheint sich die Zeit aufzulösen und imaginäre Träume kommen und gehen. Das symbolisieren die Lichtblitze, die in unberechenbarem Rhythmus vorbeiziehen. Schließlich taucht im Herzen der Nacht das strahlende Zentrum auf: ein leuchtender, kobaltblau gefärbter Kreis, der aus der ihn umgebenden Dunkelheit hervorsticht. Ein Punkt der Gelassenheit, der mit jeder Bewegung für das Auge intensiver wird.
Sense of Blue soll uns daran erinnern, wie sehr unsere intimsten, organischsten Empfindungen mit den uns umgebenden natürlichen Elementen verbunden sind. Ein kontemplativer Zustand stellt sich ein, während man sich durch die Installation bewegt. In einer Erlebnisreise für alle Sinne fühlt man sich in die Tiefen der Nacht entführt, wo die Kreativität entfesselt wird. Die Technologie des Digitalkünstlers zeigt das Unberechenbare und die Auswirkungen des Zufälligen. Als Spezialist für interaktive Umgebungen gehört Maotik zu den führenden Vertretern der digitalen Kunst, einem Bereich, der technologische Innovation und Know-how in den Dienst der Schönheit stellt. Für Maotik ist vor allem die Natur eine wichtige Inspirationsquelle.
Kobaltblau ist eine Farbe, die Künstler seit jeher fasziniert. Sie verführt das Auge und zieht es in ihren Bann. Bei dieser Installation haucht der Künstler der Einzigartigkeit von Kobaltblau mit digitalen Techniken Leben ein.
Mathieu Le Sourd, auch bekannt als Maotik, ist ein französischer Digitalkünstler, der sich auf immersive Erlebnisse, interaktive Installationen und audiovisuelle Performances konzentriert. Der Künstler ist für seine Kuppel-Performances bekannt und entwirft seine eigenen audiovisuellen Tools, mit denen er in Echtzeit mithilfe von Algorithmen visuelle Inhalte generiert und 3D-Welten erschafft, die die Wahrnehmung von Raum transformieren. Neben seiner Solokarriere kooperiert er oft mit anderen Künstlern aus Musik, Tanz, Theater, Architektur und Wissenschaft, um seine Forschungen zur Beziehung von Kunst und Technologie voranzutreiben. Seit kurzem lebt er in Berlin, wo er seine künstlerische Arbeit bei einem Kunstprogramm von Sonar+D und Factory Berlin fortführt. An der CODE University arbeitet er als Lektor und gibt Vorlesungen zu interaktivem und generativem Design sowie Augmented und Virtual Reality. Seit 2011 wurden seine Werke bei verschiedenen Festivals wie der Ars Electronica in Linz, dem Live Cinema in Rio, dem Signal Festival in Prag und im Funkhaus in Berlin ausgestellt.