Sie tragen futuristische Namen wie Speed Needle und Spaceshuttle und würden perfekt in jeden James-Bond-Film passen, um 007 elegant durch wildes Wasser zu navigieren. Doch sie stammen nicht aus einer Hamburger Werft oder italienischen Designschmiede an der Riviera, sondern aus Wien-Liesing. Martin Mai, Bootsdesigner und -konstrukteur, entwickelt Schiffe, Boote und fahrbare Inseln, die mit nichts auf dem Markt vergleichbar sind. Über 200 innovative Wasserfahrzeuge in allen Größen hat er bereits entworfen, darunter völlig neue Konstruktionen, die eher an Raumschiffe oder Helikopter auf dem Wasser erinnern als an klassische Boote. 60 seiner Entwürfe hat Mai bereits gebaut, viele vorerst nur als Prototypen, die heute von Dubai bis zum thailändischen Phuket im Einsatz sind: „Sie sind auf der ganzen Welt verteilt.“
Fahrbare Insel. Sein neuester Wurf ist in der Mini-Version auf der Alten Donau in Wien zu sehen und zu mieten: die erste elektrisch fahrbare Insel, die man mit dem Joystick steuert und die er in Thailand auch bereits größer mit 10 Meter Länge und 7 Meter Breite gebaut hat: „Man kann Hotelsuiten ebenso wie ganze Häuser daraufsetzen, was die perfekte Lösung für Top-Hotels in Gebieten ist, wo man sonst nicht bauen darf, zum Beispiel wegen des Naturschutzes. Sie fahren mit der Insel einfach hin.“
Wassersuiten für Top-Hotels. Top-Hotels am Wasser können so in Spitzenzeiten exklusive Inselsuiten an den Strand stellen, deren Gäste jederzeit ablegen und in einsame Buchten fahren können. Das Bett liegt unter Wasserniveau und ist verglast: „So können sie die faszinierende Unterwasserwelt beobachten und beim Einschlafen die Fische vorbei schwimmen sehen.“
100 % autark und ökologisch. Beim Bau seiner Inseln und Boote legt Konstrukteur Mai großen Wert auf Nachhaltigkeit: „Die Inseln ebenso wie die Boote werden aus Öko-Composite gebaut. Wir verwenden in erster Linie den Strukturschaum aus PET-Flaschen als Upcyclingprodukt, Hanf, Leinen und Flachs. Der Strom kommt aus Solarenergie, die größeren Inseln funktionieren völlig autark: kochen, kühlen, entsalzen, fahren – alles rein elektrisch.“ Die 10 Meter lange und 7 Meter breite fahrbare Insel mit 60 Quadratmetern Nutzfläche kostet ohne Aufbauten nur rund 120.000 Euro, je nach Ausstattung und Design, als Apartment-Yacht dann entsprechend mehr: „Das ist weitaus billiger als jede klassische Yacht. Und wenn man nachrechnet, wie viel Zeit eine Yacht vor Anker oder im Hafen liegt, so sind das oft 99 Prozent. Also ist es gleich sinnvoller, etwas zu bauen, das fahren kann, aber extrem komfortabel ist und sicher am Wasser liegt.“
Raumschiffähnliche Limousine. Die Nachfrage nach Mais Entwicklungen ist groß, speziell auch nach dem Speed Needle, einem High-Speed-Katamaran, sodass Mai nun eine Serienproduktion starten will: „Fünf-Sterne-Hotels auf der ganzen Welt haben ganze Limousinenflotten von Mercedes bis Rolls Royce, um ihre Gäste auf der Straße adäquat zu chauffieren, aber auf dem Wasser fahren sie mit Booten, die oft vorsintflutlich und veraltet sind.“ Also hat Mai mit dem Speed Needle eine raumschiffähnliche Wasserlimousine entwickelt, mit denen Passagiere in luxuriösen First-Class-Sitzen bequem, schnell und komfortabel an ihr Ziel gebracht werden können. Bordservice bei Bedarf inklusive. Nachdem sich bereits die Oberoi-Gruppe für einen Großauftrag interessiert, scheinen auch andere Luxushotels nachziehen zu wollen. Das Schiff wird es in verschiedenen Größen und Ausstattungen geben. Das Speed Needle 37 ist 37 Fuß, also 11,30 Meter lang, 7,90 Meter breit und erreicht Geschwindigkeiten bis zu 40 Knoten. Als Zusatzausstattung wird das Speed Needle sich auch zusätzlich amphibisch fortbewegen und auf Strände fahren können, sodass die Passagiere direkt an Land aussteigen können.
Neues Unternehmen. Der innovative Designer aus Wien plant daher erstmals die professionelle weltweite Vermarktung seiner Entwicklungen und Konstruktionen mit einem neuen Unternehmen, in das er seine ganzen Entwicklungen, Entwürfe, Designs und Schiffskonstruktionen einbringen will: „Wir werden mit Top-Designern die Suiten und das Interieur entwickeln. Unser Unternehmen steht nicht nur für technologische Innovation, sondern auch für Ästhetik und die Revolution der Fortbewegung im Wasser.“