Bereuen Sie etwas in Ihrer Rolle als Mutter? Hatten Sie zu wenig Zeit?
Ich habe viel Zeit mit ihnen verbracht, wie sie klein waren, vom Kindertheater bis zu Indoorspielplätzen. Ich glaube, wenn sie größer werden und sich in der Pubertät abnabeln, muss man zur Kenntnis nehmen, dass man nicht mehr der Mittelpunkt ihres Lebens ist. Das ist normal und gut. Es ist jetzt nicht mehr ihre Priorität, mit mir in den Prater zu gehen und dort die Wilde Maus zu fahren.
Ich habe viel Zeit mit meinen Töchtern verbracht, wie sie klein waren, vom Kindertheater bis zu Indoorspielplätzen. Es ist jetzt nicht mehr ihre Priorität, mit mir in den Prater zu gehen und dort die Wilde Maus zu fahren.
Was ist für Sie ein richtig gutes Leben?
Wenn man Dinge machen kann, die einem Spaß machen. Wenn man Menschen hat, auf die man sich verlassen kann und die man wirklich mag. Kritisch gesagt: Ein bisschen weniger von allem zu tun, weil es am Ende dann doch sehr, sehr stresst und müde macht.

Sie leben in diesem monumentalen Schloss Neuwaldegg.
Wir kannten es vom Vorbeilaufen und fanden es immer sehr schön. Es hat der Kirche gehört, irgendwann gab es dann die Möglichkeit, es zu erwerben. Wir haben uns das länger überlegt. Vor allem Alex hatte immer eine große Affinität zu alten Gebäuden. Dann haben wir es gekauft. Vom ersten Sehen, bis es tatsächlich so weit war, sind sicher fünf Jahre vergangen. Nicht der Kauf, sondern das Renovieren war das Aufwändige und Kostenintensive. Es hat drei Jahre gedauert.
Wie sehr nutzt man ein Schloss mit 1.000 Quadratmetern Wohnfläche?
Oben ist die Wohnebene, die nutzen wir intensiv. Da sind die Räume relativ groß. Die untere Ebene nutzen wir fast nur dann, wenn Gäste kommen. Würde man selber bauen, wäre das Gebäude natürlich niemals so groß.
Sisis Schlafzimmer in den Kaiserappartements der Hofburg ist relativ klein. Ihr Schlafzimmer hat fast 120 Quadratmeter. Fühlt man sich da noch wohl?
Eigentlich ist es zu groß. Man ist eigentlich immer damit beschäftigt, die Räume kleiner wirken zu lassen, auch gerade durch diese ganzen Wandbespannungen, die deshalb auch dunkler gewählt sind. Das war ja hier nie ein Wohnschloss, sondern ein Jagdschloss, da hat kaum jemand übernachtet.
Fühlt man sich in einem so großen Gebäude nicht einsam?
Es ist wirklich sehr groß. Man fühlt sich sicher manchmal ein bisschen verloren. Es ist schwierig, große Räume zu füllen, aber das ist natürlich ein Luxusproblem.
Was treibt Sie an?
Im nächsten Lebensjahrzehnt wäre es vielleicht sinnvoll, wenn man schon sagt, man will den „exxpress“ größer machen, ausbauen und mehr Segmente abdecken, dass man ein bisschen mehr Spaß hat und ein bisschen mehr Zeit, die Dinge auch zu genießen, und nicht nur eins nach dem anderen abzuarbeiten. Ist Problem eins gelöst, kommt Problem zwei und Problem drei. Dann geht es den ganzen Tag um eine Ansammlung von Problemlösungsversuchen, die gelingen und manchmal auch misslingen. Durch das ununterbrochene Lösen von Problemen und Konflikten vergisst man manchmal, dass man es selber irgendwie ein bisschen lustiger oder entspannter haben könnte. Das wäre kein Schaden (lacht).