Welche Vision Aldo Melpignano wohl hatte, als er nahe einem kargen Küstenabstrich in der Nähe eines Olivenhains ein Hotelprojekt plante, wissen wir nicht. Seine Mutter hatte in den späten 1990-er Jahren den Familiensitz, die Masseria San Domenico, in ein kleines, feines Fünf-Sterne-Resort verwandelt. Inmitten einer weitläufigen Landschaf aus angelegten Gärten und Olivenhainen steht das prächtige Gutshaus mit traumhaftem Blick auf das azurfarbene Meer. Wenig später erwarb die Familie angrenzendes Land und schuf den Golfplatz „San Domenico Golf“.
Als lebendiges und junges Gegenstück zur Masseria San Domenico wollte Aldo jedoch ein eigenes Projekt schaffen, und so entstand 2010 das Resort Borgo Egnazia. Mit dem einheimischen Architekten und Designer Pino Brescia wurde aus Tuffstein, dem regionalen Kalkstein, das gesamte Areal einem historischen apulischen Dorf nachempfunden. Die Architektur verkörpert die Einfachheit und Authentizität des Landes auf moderne Art und Weise. Jedes Detail wurde mit hoher Sensibilität gestaltet, beim Spaziergang durch die engen, kurvenreichen Gassen des Borgos fühlt es sich an also würde man einen alten Ort entdecken.
Hin und wieder lehnt ein Fahrrad an einer der dicken, weißgetünchten Mauern, Kaktusfrüchte leuchten in sattem Rot und die Schwalben ziehen ihre Kreise. Von oben erscheint die Anlage mit ihren verschachtelten flachen Dächern fast wie eine arabische Medina. Zwischen den Häusern reckt sich hin und wieder eine Palme in den klaren blauen Himmel vor dem Glockenturm und der Kapelle, die auf der zentralen Piazza steht.
In dieser Kapelle haben Justin Timberlake und Jessica Biel geheiratet, Madonna auf der Piazza bei Ihrem Geburtstagfest bis in den Morgen getanzt. Hochzeiten von Fußballstars, der New Yorker Society und indischen Millionären folgten. Dem besonderen Charme dieses faszinierenden, authentischen Ortes unter der Sonne Apuliens sind schon viele verfallen. Der internationale Jetset hat die Bilderbuchregion am Stiefelabsatz für die schönsten Tage im Jahr gewählt.
Das Feiern in dieser Region hat allerdings eine lange Tradition. Schon 38 vor Christus schrieb der Dichter Horaz über seine Reise von Rom nach Brindisi: „Kamen wir nach Gnatia, das die Nymphen im Zorn erbaut hatten, fanden wir dort Spaß und Gelächter“. Erotik und Lebensfreude waren also schon in der Antike ein Motto dieser Gegend wie einige Darstellungen aus dieser Zeit in der nahe gelegenen Ausgrabungsstätte Egnazia belegen. Das Fußbodenmosaik „Drei Grazien“ zeigt Freude, Charme und Schönheit aus dem 3. Jahrhundert. Attribute, die im 21 Jahrhundert noch immer ihre Wirkung zeigen.
Jahrtausendalte Olivenbäume trotzen der Zeit
Das Borgo Egnazia ist umgeben von tausendjährigen Olivenhainen, eine schöne Möglichkeit mit dem Fahrrad oder E-Bike die Gegend zu erkunden. Dank seines milden Klimas ist es als Ganzjahresdestination geeignet: Man kann hier auch im Herbst in den warmen Sommer reisen. Kulturell und landschaftlich bietet Apulien einige Schätze: Das Castel del Monte in Andria, die Trullis in Alberobello, die weiße Stadt Ostuni und die Stadt Sant‘ Angelo.
Unbedingt sollte man aber eine der alten Masserien zur Olivenölgewinnung besuchen. Besonders schön liegt die Antica Masseria Brancati bei Ostuni. Der landwirtschaftliche Betrieb steht auf einem 30 Hektar großen Anwesen in dem aus monumentalen, tausendjährigen Olivenbäumen natives Olivenöl von höchster Qualität gewonnen wird. Die meisten dieser Bäume standen schon zur Zeit der Römer da und trotzen den jahrhundertelangen Einflüssen der Zeit. Manchmal, wenn ein Blitz einschlägt, geht einer dieser Bäume verloren. Jedes Mal ein großer Verlust für die Betreiber der Farm; seit 200 Jahren ist diese Masseria im Familienbesitz. Die Oliven werden direkt von den Zweigen geerntet und müssen innerhalb von ein paar Stunden gepresst werden. So entstehen um die 7.000 Liter bestes Olivenöl pro Jahr. Qualität statt Quantität und fast wie zu den Zeiten der Römer gewonnen.
Es versteht sich von selbst, dass im Borgo Eganzia nur die besten Zutaten aus der Region in den Gerichten zum Einsatz kommen: Gemüse von den Feldern des Anwesens hin zu lokalem Fleisch, fangfrischen Fisch und feinstes Olivenöl von der Masseria San Domenico. Alle sechs Restaurants servieren Gerichte, die mit dem apulischen Erbe verbunden sind. Ob ein traditionelles Gericht in der urigen und sehr gemütlichen Trattoria „La Frasca“ oder ein Abendessen im Gourmetrestaurant ‚Due Camini‘: Die spezielle Luft in der Region, eine Kombination der üppigen Vegetation mit der salzigen Meeresluft, findet sich im Geschmack der vielfältigen Küche wieder. Wer lernen will die lokale Pasta – Orecchiette – selber zu machen, kann dies in speziellen Kochkursen lernen. Der Chef Rocco Levante verwendet für seine lokalen Gerichte unter anderem alte Familienrezepte seiner Großmutter.
Um das köstliche Essen dann gut zu verbrennen empfiehlt sich eine Runde Golf. Der hoteleigene 18-Loch-Platz erstreckt sich über 6.300 Quadratmeter und hat ein Par von 72. Sein einzigartiges Flair rührt von den charakteristischen Düften und Farben der lokalen mediterranen Flora, aus Thymian-, Rosmarin-, Salbei- und Minzsträuchern sowie jahrhundertealten Olivenbäumen. Dabei lässt nicht nur der blaue Himmel diesen Ort besonders schön erscheinen, denn von jedem Loch, Green und Fairway eröffnet sich ein spektakulärer Blick aufs Meer.
Ruhe im Spa und Kinderlachen auf der Piazza
Der Wellnessbereich umfasst rund 2.000 Quadratmeter und ist ganzjährig geöffnet. Zur Ausstattung gehören römische Bäder mit Tepidarium, Caldarium und Frigidarium, ein Salzwasser-Flotationsbecken, eine Sauna sowie ein Türkisches Bad. Im Vair stehen von der apulischen Tradition inspirierte Anwendungen und Massagen, Entspannung in römischen Bädern, Fitness und Yoga mit einem speziell dem Individuum angepassten Ernährungsplan oder eine Fastenkur, Entgiftung und Aromatherapie auf dem Programm. Bei dem zwischen drei und sieben Nächten umfassenden Iyengar Yoga-Aufenthalt werden nur zwei Mahlzeiten pro Tag serviert, um den Körper mittels Intervallfasten ruhen zu lassen und eine Regeneration des Körpers und des Geistes zu erreichen. Kinder sind natürlich herzlich willkommen und können im autofreien Resort nach Lust und Laune herumtollen oder ihre Zeit mit allerlei Aktivitäten in den Kinderclubs verbringen. Vor allem der Eissalon auf der Piazza ist ein Magnet für alle Altersklassen. Ein wunderbarer Platz für Jung und Alt, für Sportliche und Kulturinteressierte, für Genießer. Die Gäste sind leger und das Personal äußerst aufmerksam und herzlich.
Ein magischer Ort, der seiner vorausgegangenen Vision völlig gerecht wird.
Das Borgo Egnazia ist ganzjährig geöffnet und verfügt über 63 Zimmer, 92 Casette (kleine Häuser) sowie 28 Villen, diverse Restaurants, in denen das mediterrane Savoir-Vivre gefeiert wird, zwei private Beachclubs, Innen- und Außenpools, Tennisplätze, den San Domenico Golfclub und einen 18-Loch-Golfplatz umgeben von Gärten und Olivenbäumen mit Blick auf das Meer.