Historische Altstadt. Baku, die Metropole des Landes an der Westküste des Kaspischen Meeres, ist mit seinen fast zwei Millionen Einwohnern nicht nur Wirtschafts- und Kulturzentrum, sondern fasziniert auch durch ein Labyrinth verwinkelter Gassen in der Altstadt, die Geschichten längst vergangener Zeiten erzählen. Das Flair innerhalb des alten Festungsringes, zu der auch die Burg Dschebachan aus dem 14. Jahrhundert gehört, ist mit orientalisch verzierten Hauseingängen und Souvenirläden, in denen man traditionelles Handwerk wie Teppiche, Kupferwaren oder Kochgeschirr erstehen und so die lokalen Betriebe unterstützen kann, unverwechselbar.
Flame Towers. Das Element des Feuers spiegelt sich auch im architektonischen Juwel der Stadt, den im Jahr 2013 fertiggestellten Flame Towers, wider: drei bis 181 Meter hohe Türme, die wie gläserne Flammen aussehen und Büros, Apartments und Hotels beinhalten.
Was nur wenige wissen: Aserbaidschan verfügt über ausgeprägten Weinbau. Die Weinberge des Kaukasusvorlandes produzieren eine Fülle von Trauben, die die Geschmacksknospen vieler Weinliebhaber begeistern.
Vor bereits 6.000 Jahren wurden entlang des Flusses Arpa beträchtliche Mengen an aromatischem Wein hergestellt. Einer der Gründerväter des Weinbaus in Aserbaidschan ist der deutsche Siedler Christopher Vohrer, denn er gründete 1862 eine Winzerei und betrieb schon zuvor das erste Weingut des Landes. Er besaß später insgesamt 30 Weinkeller in Aserbaidschan, einige sind bis heute erhalten.
Aserbaidschans erster Weinbauer war 1862 der deutsche Christopher Vohrer. Er machte die Weinkultur heimisch.
Heute liegt der Schwerpunkt auf nachhaltigem Weinbau. Neben größeren Unternehmen, die durch die Vielzahl an Weinbergen und Rebsorten experimentierfreudige Weine herstellen können, sind viele Güter in Familienhand. Obwohl Sorten wie Merlot, Sauvignon oder der klassische Chardonnay auch angebaut werden, zählen vor allem Granatapfel- und Quittenweine zu den Spezialitäten des Landes.
Kulinarisches Tor zum Osten. Gastfreundschaft wird in Aserbaidschan großgeschrieben. Neben der Weinherstellung ist die Kulinarik ein wichtiges Element der orientalischen Kultur. Auch CNN spricht von einer „Küche mit östlichem Rand, der mit Gerichten aus den Nachbarländern Iran und Türkei zusammenhängt“. Die Cuisine ist von vielen verschiedenen Kulturen geprägt und erzählt eine Geschichte über die vielseitige Vergangenheit des Landes. Die exotische Mischung – von süßlich-fruchtigen Saucen bis zu abwechslungsreichen Hammelgerichten – ist es, die die außergewöhnliche Esskultur ausmacht. Pilav oder Plov ist das absolute Nationalgericht und besteht im Grunde genommen aus Reis mit Fleisch, Fisch oder Obst. Der mit Safran gewürzte Reis wird mit vielen frischen Kräutern, Gemüse und Trockenfrüchten verfeinert. Der Speise gebührt sogar ein eigenes Festival, um diese herzhafte Mahlzeit zu feiern. Pakhlava ist ein Gericht, das die Sterne am Himmel symbolisieren soll und für die traditionelle Feier des kommenden Frühlings zubereitet wird. Das in Zuckersirup eingelegte Gebäck aus Blätterteig ist meist mit Walnüssen, Mandeln oder Pistazien gefüllt. Das Frühstück gleicht oft bereits einem Festmahl, denn süße Butter, verschiedene Arten von weißem Käse, Honig, hausgemachte Marmelade, Tee, Eierspeise mit Tomaten, Zwiebeln, Paprika und Tandir, das traditionelle warme, knusprige Brot des Landes, werden auf liebevolle Art und Weise aufgetischt. Auch das Mittag- und Abendessen gestaltet sich sehr abwechslungsreich mit verschiedenen Variationen des Plovs oder Dolma, bei dem gehacktes Lammfleisch und Reis mit Kräutern und Gewürzen in Weinblätter eingewickelt werden.
Aserbaidschan ist ein Land, das nicht nur die geheimnisvolle Mystik seiner Vergangenheit erhalten hat, sondern das auch eine atemberaubende Reise durch faszinierende Naturwelten bietet. Ein Geheimtipp, den man sich nicht entgehen lassen sollte.