Aktiv im Verde River Valley. In Scottsdale stehen aber nicht nur Essen, Wellness und Golfen auf dem Programm. Unzählige Touren, ob zu Fuß, mit dem Pferd oder Mountainbike, laden zum Erkunden der Landschaft ein. Wegen der heißen Temperaturen im Sommer, die hier tagsüber herrschen, ist es empfehlenswert, sportliche und anstrengende Aktivitäten in die frühen Morgenstunden zu legen. Wer sich einmal wie in einen Western fühlen will, sollte auf jeden Fall einen Ritt durch das Verde River Valley unternehmen. Das Fort McDowell bietet verschiedene Touren durch die Saguara Wüste im Yavapai Reservat. Belohnt wird man durch unzählige Fotomotive inmitten jahrhundertealter Riesenkakteen.
Für Architekturliebhaber ist das Winterquartier des monumentalen Baukünstlers Frank Lloyd Wright, des Taliesin West, das er selbst entworfen und 1939 fertiggestellt hat, ein Pflichttermin und eine der größten Attraktionen von Scottsdale. Seine Idee einer „organischen Architektur“, die sich der umgebenden Landschaft anpasst, ist ihm hier perfekt gelungen. Der Schriftsteller T.C.Boyle beschreibt in seinem Roman „Drei Frauen“ die Zerissenheit der Architekturikone aus der Perspektive eines Schülers, der neun Jahre auf dem Anwesen Taliesin West arbeitete. Besuche des Areals sind nur mit einer geführten Tour möglich und zeigen wunderbar die gelungene Symbiose zwischen Natur und Architektur.
Experimentalstadt Arcosanti. Ein Wegbegleiter und ehemaliger Student des Stararchitekten war der Italiener Paolo Soleri. Er widmete sich Forschungsprojekten und entwickelte Wrights Theorien vom Bauen und Leben in der Natur weiter. Die Arbeiten von Paolo Soleri wurden weltweit ausgestellt und sind Vorreiter der heutigen Diskussion zur Nachhaltigkeit des Planens und Bauens gewesen. In den 1970er-Jahren begann der Architekt die Vision einer Metropole der Zukunft in der Einsamkeit von Arizona umzusetzten und schuf mit Arcosanti eine Experimentalstadt. Im Paradise Valley ist die Galerie und das Atelier von Soleri, Cosanti, zu besuchen. Leise klingen Glocken aus Keramik und Bronze über das Gelände und hängen überall aus der markanten Architektur. Bei einer Führung läßt sich hier gut das Leben und die Arbeiten des visionären Architekten verfolgen.
Grand Canyon. Man braucht ca. 3veir Stunden, um von Phoenix zum Grand Canyon zu gelangen. Anfangs fährt man noch durch die Wüste, doch je mehr man sich von Phoenix entfernt, umso grüner wird die Landschaft und umso erträglicher werden die Temperaturen. Die Sonora-Wüste verwandelt sich bei gelegentlichem Regen, in ein Meer voller Blüten, was man sich bei der momentanen Trockenheit gar nicht vorstellen kann. Ansonsten werden die grünen Flächen dazwischen über ein ausgeklügeltes, einst von Indianern entwickeltes System bewässert. Die Fahrt durch die mystische Landschaft vergeht wie im Fluge und schon bald gelangen wir zum Nationalpark. Eingeteilt in den sogenannten North, South und West Rim bietet der Grand Canyon zu jeder Zeit des Jahres zahlreiche Höhepunkte. Während der South und West Rim des Nationalparks ganzjährig für Touristen zugänglich ist, ist der North Rim aufgrund der strengen klimatischen Verhältnisse in den Wintermonaten geschlossen. Wir kommen ohne Wartezeiten in den Nationalpark und fahren zu unserm Hotel, der Yavapai Lodge. Es befindet sich gleich in der Nähe des Grand Canyon Visitor Center und eines kleinen Supermarkts. Die 350 Zimmer, die die Lodge bietet, sind in mehreren zweistöckigen Holzhäusern untergebracht. Das hoteleigene Restaurant bietet Buffet und eine Bar, wo man auch schön im Freien sitzen kann, und wunderbar saftige Burger serviert werden.
Am Ankunftstag entschließen wir uns nur für eine kleine Wanderroute und erleben kurz vor Sonnenuntergang den Canyon in einem traumhaften Licht. Am Weg entlang des Canyons kommen hin und wieder Touristen entgegen, doch meist herrscht eine unglaubliche Stille. Jeder ist vom Anblick dieser Naturgewalt hingerissen. Der Canyon wurde vor ca. zwei Millionen Jahren von den Kräften des Colorado Rivers geformt und gibt so einen einmaligen Einblick in die Erdgeschichte. Jährlich besuchen Millionen von Touristen dieses Weltwunder, das zuvor nur von Indianerstämmen bewohnt war. Auch heute noch zeugen Spuren der kulturellen Vermächtnisse von dieser Zeit. Generell sollte man zwei Tage im Nationalpark einplanen, um zumindest auf einem Trail zu wandern. Auch eine actionreiche Raftingtour auf dem Colorado River kann man buchen oder den Canyon aus der Vogelperspektive mit dem Helikopter bestaunen.