San Francisco ist das Herz des Silicon Valley mit einer hohen Milliardärsdichte und Jobs mit Ă¼berdurchschnittlich hohen Gehältern. Wer braucht an einem solchen Ort Ihre Hilfe?
Viele Menschen, die zu uns kommen, haben Jobs. Sie haben aber Jobs, bei denen das Gehalt nicht ausreicht, um ihre Miete zahlen zu können, weil die Lebenserhaltungskosten so hoch sind.Wir nehmen pro Nacht ungefähr 950 Menschen auf – die Hälfte davon sind Kinder. Wir sind nicht die Art von Organisation, die Obdachlosen eine warme Mahlzeit und einen Platz zum Schlafen bietet und das war‘s dann. Wir haben wirklich intensive Programme und Fallmanager, die den Menschen helfen, Fähigkeiten zu entwickeln, um wieder selbstständig leben zu können. Wir helfen ihnen auch dabei, Wohnungen zu finden, die sie sich leisten können. LifeMoves ist ein groĂŸer gemeinnĂ¼tziger Verein, der obdachlosen Familien und Einzelpersonen hilft. Wir haben ungefähr 285 feste MitarbeiterInnen und Ă¼ber 12.000 Freiwillige. AuĂŸerdem haben wir tausende von UnterstĂ¼tzerInnen. Wir arbeiten gleichzeitig an 23 verschiedenen Standorten in der San Francisco Bay Area.
Wie erreichen Sie diese Menschen, die Hilfe brauchen?
Zum einen nehmen wir zu Menschen Kontakt auf, die tatsächlich ungeschĂ¼tzt in Zeltlagern oder allein auf der StraĂŸe leben. Zum anderen haben wir unsere Obdachlosenprävention, die zum Beispiel durch Expertenberatung direkt vor Ort dabei hilft, ein neues Zuhause zu finden. Und zuletzt haben wir unsere eigenen UnterkĂ¼nfte, in denen die Menschen je nach ihrer Situation, vier bis acht Monate bleiben können und mit verschiedenen Dingen, wie Mahlzeiten, Beratung oder Kleidung versorgt werden.
In TV-Dokumentationen sieht man Menschen, die in Autos leben.
Menschen, die in ihren Autos leben, sind ein groĂŸes Problem in der San Francisco Bay Area. Die Menschen leben in ihren Wohnmobilen, in ihren Autos und parken auf der StraĂŸe, was die Menschen, die in den Stadtteilen leben, stört. Wir haben also Verträge mit den Städten und Gemeinden gemacht, damit wir groĂŸe Parkplätze, auf denen wir die Programme durchfĂ¼hren können, bekommen. Dort können Menschen sicher während der Nacht parken und bekommen UnterstĂ¼tzung durch unsere Fallmanager. Unser Ziel ist es, dass sie irgendwann in der Lage sind, aus ihren Autos auszusteigen und mit uns in eine Unterkunft zu kommen.
Viele Menschen, die zu uns kommen, haben Jobs. Sie haben aber Jobs, bei denen das Gehalt nicht ausreicht, um ihre Miete zu zahlen.
Gibt es etwas an Ihrer Arbeit, das Sie besonders berĂ¼hrt?
Definitiv sind unsere Mission und die Menschen, denen wir helfen, besonders wichtig. FĂ¼r mich persönlich und in meiner Position, sind es aber die MitarbeiterInnen, die mich am meisten berĂ¼hren, weil sie an vorderster Front stehen und die wirklich harte Arbeit leisten. Ihr Engagement ist einfach unglaublich fĂ¼r mich und berĂ¼hrt mich sehr tief.
Was sind die grĂ¶ĂŸten Herausforderungen?
Die grĂ¶ĂŸte Herausforderung ist das Finden von gutem Personal. Wir befinden uns in der Bay Area, in der High-Tech-Unternehmen das Zehnfache von dem zahlen, was wir können. Es ist also immer eine groĂŸe Herausforderung, hochqualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, wenn sie auch fĂ¼r Facebook oder Google arbeiten könnten. Wir ziehen sogar viele Leute an, die von der High-Tech-Welt ausgebrannt sind und etwas Sinnvolleres tun wollen, um etwas zurĂ¼ckzugeben.